Die zunehmende Komplexität in nahezu allen Lebensbereichen ist im IT-Umfeld besonders zu spüren. Dies sorgt unter anderem dafür, dass aktuelle IT-Umgebungen kaum noch mit traditionellen Methoden überwacht und gesteuert werden können. Wenn die traditionellen Methoden an ihre Grenzen stoßen, kommt der Ansatz von AIOps ins Spiel. Wie dieser konkret aussieht, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag.
Inhalt dieses Blogbeitrags
Schön, dass Sie hier sind! Wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit in erster Linie die männliche Form in unseren Texten. Im Sinne der Gleichbehandlung meinen wir damit selbstverständlich immer alle Geschlechter (m/w/d). Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Definition: Was wird unter AIOps verstanden?
AIOps ist ein Begriff, der bereits im Jahre 2014 vom Marktforschungsunternehmen Gartner geprägt wurde. Es handelt sich dabei um eine Abkürzung für Artificial Intelligence for IT Operations. In die deutsche Sprache übersetzt bedeutet es „Künstliche Intelligenz für den Betrieb der IT“. Neben der Künstlichen Intelligenz (KI) werden auch Maschinelles Lernen (ML) und Big Data für die Optimierung und Automatisierung des IT-Betriebs mit Hilfe von AIOps genutzt.
Zentrale Funktionen sind dabei die Automatisierung des Monitorings, das selbstständige Erkennen von Fehlern, die automatische Reaktion auf entdeckte Fehler sowie das Ermitteln der Ursachen.
Sie wollen mehr zu Machine Learning und künstlicher Intelligenz erfahren, schauen Sie sich gerne den folgenden Beitrag an: Die 3 wichtigsten Begriffe rund um Künstliche Intelligenz – kurz erklärt
Vorteile des Einsatzes von AIOps
Da die Einführung von AIOps selbstverständlich einen gewissen Zeit- und Kostenaufwand mit sich bringt, ist es wichtig, die Vorteile genau zu kennen. Dazu sind im Folgenden einige zentrale Vorteile aufgelistet.
Probleme ohne manuelles Eingreifen frühzeitig erkennen
Durch den höheren Automatisierungsgrad können Probleme oder Anomalien ohne menschliches Zutun frühzeitig erkannt werden. Zudem können ggf. schon Maßnahmen getroffen werden, bevor der Fehler überhaupt eine negative Wirkung auf den IT-Betrieb hat.
Selbstständiges Lernen
Die eingesetzte künstliche Intelligenz und das maschinelle Lernen ermöglichen es, dass das System selbstständig aus Fehlern lernt und kontinuierlich besser wird. So kann es sich den ständig neuen Anforderungen im IT-Umfeld anpassen.
Reduktion des personellen und manuellen Aufwands
Durch die immer weiter steigenden Datenmengen ist dieser Vorteil besonders wichtig. Denn der Einsatz von AIOps reduziert den manuellen Aufwand, wodurch das IT-Personal entlastet wird und sich z.B. auf komplexe Probleme oder andere wichtige Aufgaben konzentrieren kann.
Bessere Handhabung von sich schnell ändernden und komplexen IT-Umgebungen
Der höhere Automatisierungsgrad und das selbstständige Lernen ermöglichen es, die sich kontinuierlich ändernden und stetig komplexer werdenden IT-Umgebungen besser zu managen.
Sicht über Ihre ganze IT-Abteilung
AIOps ermöglicht es, Informationen über die Grenzen verschiedener Datenressourcen hinweg zusammenzuführen und so eine ganzheitliche Sicht zu erzeugen.
Nachteile des Einsatzes von AIOps
Neben den Vorteilen bringt Artificial Intelligence for IT-Operations auch einige Nachteile mit sich. Zum einen ist der Erfolg eines AIOps-Tools abhängig von der Qualität der Algorithmen und Daten, die es empfängt. Dementsprechend ist es auch nur so gut wie der Input, den es bekommt. Zum anderen kann der zeitliche Aufwand für die Einführung, die Verwaltung und die Wartung erheblich sein. Ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass AIOps-Systeme das Vertrauen der Unternehmen benötigen. Denn nur so können sie ihre vollen Möglichkeiten entfalten und autonom agieren. AIOps-Tools dieses Vertrauen zu schenken, fällt nach Jahrzehnten des manuellen Eingreifens nicht allen Unternehmen leicht.
Anwendungsbeispiel Carhartt
Das nun folgende Praxisbeispiel des Bekleidungsherstellers Carhartt, zeigt wie eine erfolgreiche Einführung von AIOps aussehen kann.
Vor Einführung einer AIOps-Lösung hatte Carhartt mit einem hohen manuellen Aufwand zur Überwachung der verschiedenen IT-Umgebungen und Performance-Problemen (besonders an Events wie dem Black Friday) zu kämpfen. Nachdem Carhartt sich im Herbst 2017 für eine AIOps-Lösung für das Application Performance Monitoring entschied, traten die Performance-Probleme nicht mehr auf. Ihr Umsatz konnte doppelt so stark wachsen, wie der Umsatz der gesamten Branche.
Drei Tipps zum Einstieg in AIOps
Das Thema AIOps hat Ihr Interesse geweckt? Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps, die Ihnen den Einstieg in die Welt der Artificial Intelligence for IT Operations erleichtern können.
Machen Sie sich mit den Basics der verwendeten Technologie vertraut
Das Erlernen der Grundlagen der künstlichen Intelligenz und des Machine Learnings und das Entwickeln eines grundlegenden Verständnisses für die Materie wird Ihnen helfen, sich im AIOps-Umfeld zurechtzufinden.
Analysieren Sie Ihren Ist-Zustand
Um die für Sie optimale AIOps-Lösung zu finden, ist es essenziell zu wissen, welche Arbeiten Ihre IT-Abteilung besonders viel Zeit kosten. Detaillierte Auswertungen des bisherigen Zeitaufwands pro Aufgabe können Ihnen helfen, das Ergebnis der AIOps-Einführung zu maximieren und später das Messen des Projekterfolges zu erleichtern.
Klein anfangen
Starten Sie nach Möglichkeit mit einem kleinen Projekt, das gemessen am verhältnismäßig geringen Aufwand den für Sie größtmöglichen Nutzen bringt. Dieses Vorgehen bietet die höchsten Erfolgschancen und eine gute Grundlage, um sich später weiterzuentwickeln. Bitte achten Sie dabei aber darauf, dass Sie dem System trotzdem genügend Daten als Input liefern, um eine entsprechende Qualität des Ergebnisses zu ermöglichen.